Cannabis im Straßenverkehr
Wirkung und Auswirkung von THC-Konsum
„Wer kifft, fährt nicht!“
Cannabis ist nach Alkohol und Nikotin die am häufigsten konsumierte Droge weltweit. Ihre Wirkung ist vielfältig. Häufig führt sie zu einem positiven und entspannten Zustand. Sie kann aber auch negative Gefühle hervorrufen. Außerdem gibt es Nebenwirkungen, die ungünstig im Straßenverkehr sind. Welche das genau sind, beschreiben wir in diesem Artikel.
Was passiert beim Kiffen im Körper?
Die Wirkung von Cannabis ist individuell unterschiedlich. Der enthaltene Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) hat eine psychoaktive Wirkung und führt häufig zu Euphorie und Entspannung. Es können allerdings auch negative Gefühle wie Angst oder Halluzinationen auftreten.
Konzentrationsprobleme und eine verminderte Aufmerksamkeit sind unerwünschte Nebenwirkungen des Cannabiskonsums. Zusätzlich kann Cannabis sehr müde machen. Die Reaktionszeit ist deutlich verlängert.
Ein Rausch ist immer unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Menge an THC sowie die Art und Weise, wie Cannabis konsumiert wird, spielen eine große Rolle. Wird Cannabis beispielsweise in Form von Keksen konsumiert, setzt die Wirkung später ein als beim Rauchen und es kommt häufig zu einer sehr hohen Dosierung.
Da THC fettlöslich ist, lagert es sich im Fettgewebe an. Wer regelmäßig kifft, reichert dadurch THC im Körper an. Es ist über einen längeren Zeitraum nachweisbar und wird im Körper nur langsam abgebaut.
Wie wirkt Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit?
Cannabis führt zu einer verlangsamten Reaktionszeit. Zusätzlich sind Konzentration und Aufmerksamkeit stark eingeschränkt. Menschen werden nach Cannabiskonsum insgesamt langsamer, häufig kommt Müdigkeit hinzu. Im Straßenverkehr ist das gefährlich, da Verkehrsteilnehmende nicht mehr rechtzeitig reagieren können und es somit zu Unfällen kommt.
Mehrere Studien haben zudem gezeigt, dass unter Cannabiseinfluss häufig langsamer gefahren wird und es vielfach zu Problemen beim Spurhalten kommt.
Rechtliches und neuer THC-Grenzwert
- Neuer Grenzwert für Cannabis festgelegt: 3,5 Nanogramm THC
- Mischkonsum von Alkohol und Cannabis ist verboten
- In der Probezeit und für unter 21-Jährige gilt vollständiges Cannabisverbot
Das Fahren unter Cannabiseinfluss stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Der neue Grenzwert von 3,5 Nanogramm THC wurde im Bundestag verabschiedet. Er ist im Straßenverkehrsgesetz festgeschrieben und gilt ab sofort. Die vorherige Nachweisgrenze von 1 Nanogramm THC ist somit nicht mehr gültig.
Wer mit 3,5 Nanogramm THC oder mehr im Blutserum kontrolliert wird, muss mit hohen Strafen rechnen. Kommt es zudem zu einer Fahrunsicherheit oder einem Unfall, handelt es sich um eine Straftat und wird mit höheren Strafen geahndet.
Da eine besonders große Gefahr bei Mischkonsum von Alkohol und Cannabis besteht, ist dieser im Straßenverkehr gesetzlich verboten.
Für alle in der Probezeit und für unter 21-Jährige gilt – analog zum Alkoholverbot – ein vollständiges Cannabisverbot. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Verlängerung der Probezeit und weiteren Strafen rechnen.
Wann kann ich nach dem Kiffen wieder fahren?
Genauso wie der Rausch individuell von Mensch zu Mensch anders ist, so verläuft auch der Abbau von THC im Körper sehr unterschiedlich. Anders als beim Alkohol, wird THC nicht linear abgebaut. Somit ist eine zuverlässige Berechnung des THC-Wertes nicht möglich. Häufig ist zudem auch unklar, wie hoch der THC-Gehalt im konsumierten Cannabis tatsächlich war.
Die Wirkung von Cannabis und die dadurch bedingten Einschränkungen sind unmittelbar nach dem Konsum bis zu mehreren Stunden vorhanden. Das Auto und der E-Scooter sollten daher einen Tag stehen gelassen werden. Anschließend ist eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr wieder möglich.
Don’t drive high!
Die DVW unterstützt die Initiative #mehrachtung – Don’t drive high! um Cannabis-Konsumierende für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu sensibilisieren.