E-Scooter-Unfälle 2020: Verkehrswacht geht von wachsenden Zahlen aus

In 2020 registrierte die Polizei 2155 Unfälle mit Elektrotretrollern (E-Scooter), bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Demnach wurden 386 Menschen schwer verletzt, 5 Menschen starben. Häufigste Unfallursachen waren Alkohol mit einem Anteil von 18,3 Prozent und die falsche Benutzung der Fahrbahn beziehungsweise das Fahren auf dem Gehweg mit 16,6 Prozent. Nach Ansicht der Deutschen Verkehrswacht (DVW) werden sich die Unfallzahlen in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. Zum einen steigt der Fahrzeugbestand auch im privaten Bereich, andererseits zeichnen die Daten für 2020 ein verzerrtes Bild, da die Reisebeschränkungen der Corona-Pandemie die Hauptnutzergruppe der Touristen stark reduziert haben. Diese nahmen zuallererst das üppige Verleihangebot in größeren Städten wahr. Unfälle mit Elektrotretrollern werden erst seit dem 1. Januar 2020 gesondert erfasst.

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „E-Scooter können eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Mobilitätsangebot in Städten sein, wenn sie verantwortungsbewusst genutzt werden. Wir werden die Unfallentwicklung von E-Scootern weiter kritisch im Auge behalten und auch unser Präventionsangebot wieder umsetzen können, sobald es möglich ist.“

Unfallrisiken minimieren

Die DVW hatte sich schon vor der Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen erfolgreich für strengere Regeln stark gemacht, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Im Zuge dessen wurde auch kurz nach der Einführung ein spezielles E-Scooter-Training ins Programm aufgenommen, bei dem umfassend über die Roller und die Rechtslage informiert aber auch ein Fahrparcours angeboten wird. So soll häufigen Unfallrisiken begegnet werden. Diese ergeben sich bei E-Scootern unter anderen durch fehlende Fahrerfahrung, denn das sichere Handling der Roller braucht viel Übung. Wer ohne Vorerfahrung die Roller nutzt und sofort im Stadtverkehr unterwegs ist, erhöht das Unfallrisiko, vor allem weil die Scooter-Fahrenden ungeschützt sind.

Aber auch Regeln werden oft nicht eingehalten, unter anderem weil sie wenig bekannt sind, wie eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des DVR herausfand. Demnach sind die geltenden Bestimmungen zu Promillegrenzen oder das Gehwegverbot wenig geläufig. Ebenfalls wird die Nutzung als Zeitvertreib und zum Spaß häufig angegeben. Dass es sich aber um ein Kraftfahrzeug handelt und entsprechend einen verantwortungsvollen Umgang voraussetzt, tritt dadurch in den Hintergrund.

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Berlin,

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