
Auftakt in Goslar
Der Verkehrsgerichtstag (VGT) in Goslar ist der erste große Termin in unserem Veranstaltungskalender und Auftakt für das Verkehrswachtjahr. Auch wenn ich oft in den Arbeitskreisen mitdiskutiert und diese auch schon geleitet habe, so war es für mich diesmal eine kleine Premiere als neue Präsidentin der DVW.
Es war ein gutes Gefühl, als ich beim traditionellen DVW-Mittagessen im Turmsaal des berühmten Achtermanns so viele Gäste begrüßen durfte. Neben Mitgliedern und Partnern waren wieder viele Ehrenamtliche aus den Ortsverkehrswachten dabei und auch der Ehrenpräsident Kurt Bodewig kam, was nicht nur mich sehr freute. Die Vielfalt der Gäste zeigt, dass unsere Netzwerkarbeit erfolgreich ist. So können wir wichtige Themen mitgestalten – und müssen es auch. Die Aktiven in den Verkehrswachten besitzen eine enorme Erfahrung und fachliche Expertise. Wir sind dadurch eine starke Stimme in Sachen Unfallprävention und unsere Impulse sind wertvoll, um die Vision Zero voranzubringen. Das weiß auch der VGT und darum sind wir gern gesehen.
In diesem Jahr wurden in den Arbeitskreisen zum Beispiel die Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung und die Fußverkehrssicherheit diskutiert. Mich hat aber noch etwas anderes umgetrieben und zwardas Strafmaß bei schweren Verkehrsvergehen – konkret der Paragraf 315c. Dort werden sogenannte „sieben Todsünden “aufgeführt, Fehlverhalten, die zusammen mit einer konkreten Gefährdung keine Ordnungswidrigkeit mehr sind, sondern eine Straftat darstellen.
Ich habe mich früh für eine Überarbeitung der aufgeführten Vergehen ausgesprochen. Der VGT hat dann Ablenkung als neuen Tatbestand empfohlen, die schlechte Absicherung der Unfallstelle soll – da wenig relevant als Unfallursache – entfallen. Leider wurde nach langer Diskussion der Punkt der überhöhten Geschwindigkeit nicht verändert. Er soll weiterhin nur an unübersichtlichen Stellen, Kreuzungen, Einmündungen und Bahnübergängen zur Straftat führen. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Rasen ist eine Hauptunfallursache und wenn wir ein Signal für mehr Verkehrssicherheit setzen können, dann sollten wir das auch tun. Nun ist der neugewählte Bundestag am Zug, die Empfehlungen umzusetzen.
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