„Eingeschränkt, aber lebendig “– Die Verkehrswacht trotzt Corona
Im vergangenen September fand die Jahreshauptversammlung der Deutschen Verkerhswacht (DVW) statt. Obwohl ich sagen muss, dass „stattfinden “hier nur indirekt zu verstehen ist, denn im Corona-Jahr 2020 musste die wichtigste Veranstaltung der Verkehrswacht verschoben und dezentral in einem schriftlichen Verfahren abgehalten werden. Für das Verfolgen unserer satzungsgemäßen Pflichten des Verbandes mag das noch akzeptabel sein, doch unsere Mitgliederversammlung ist sehr viel mehr als nur eine Vereinspflicht.
Jedes Jahr trifft sich der große Kreis der DVW-Mitglieder und vor allem die Ehrenamtlichen aus Verkehrswachten in ganz Deutschland. Wir lassen das vergangene DVW-Jahr Revue passieren, holen uns bei der Fachtagung frische Impulse aus der Wissenschaft oder kommen bei vielen Gelegenheiten untereinander ins Gespräch – nicht nur beim Gesellschaftsabend. Dabei tauschen wir Erfahrungen aus, stärken Verbindungen, kommen uns näher und das alles auf Augenhöhe. Dort bekam ich stets eine lebhafte Vorstellung von der Stärke unserer Organisation und mit welcher Überzeugung sich Ehrenamtliche für die Sicherheit des mobilen Menschen einsetzen.
Höhepunkt ist jedoch die eigentliche Mitgliederversammlung. Hier verabschieden wir unsere Positionen zu aktuellen Problemstellungen der Verkehrssicherheit. Ideen werden von den Mitgliedern eingebracht und in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat der DVW in Beschlussanträge gegossen. Den Abstimmungen geht immer eine intensive Diskussion voraus, bei der sich alle einbringen können und es bisher auch immer konstruktiv getan haben. Am Ende steht eine Position, die wir geschlossen tragen und kommunizieren. In den Jahren hat sich eine große Bandbreite an Themen ergeben, die wir kommentieren und bewerten. Sämtliche Verkehrsteilnehmergruppen und Mobilitätsarten, aber auch neue Technologien oder Infrastruktur sind berücksichtigt worden und festigen unsere Expertise bei Fragen zur sicheren Verkehrsteilnahme.
In diesem Jahr gab es leider keine thematischen Beschlüsse. Diese hätten zwar auch auf dem Postweg verabschiedet werden können, aber ohne die direkte Diskussion und eventuelle Änderungsanträge zu den Beschlussinhalten fehlt es dem demokratischen Prozess an Kraft. Doch auch ohne neue Beschlüsse bleiben unsere zentralen Botschaften bestehen, genau wie unsere Ziele. Die Verkehrswachten haben während des großen Lock-Downs vielerorts bewiesen, dass sie diese Ziele nicht vergessen haben, auch unter schwierigen Bedingungen ihre individuelle Stärke in neuen Aktionsformen vor Ort ausspielen konnten. Der Zusammenhalt besteht weiterhin.
Wir sind eingeschränkt, aber lebendig! Diese Krise werden wir darum überstehen und bald wieder zur gewohnten Stärke zurückkehren, denn gebraucht werden wir auch weiterhin. Und so übe ich mich in Geduld und hoffe sehr, dass die kommende Versammlung dann wieder im normalen Format möglich sein wird. Am 4. und 5. Juni 2021 wollen wir dann in Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern sein. Darauf können wir uns doch schon heute freuen.
„Eingeschränkt, aber lebendig “– Die Verkehrswacht trotzt Corona
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